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Tresor nachträglich einbauen – geht das überhaupt?

Das Thema Sicherheit und Einbruchsschutz bekommt eine immer größere Bedeutung für viele Menschen. Das betrifft vor allem auch die Besitzer von Eigenheimen und Wohnungen, aber auch Mieter von Wohnungen. Wenn es um die Frage des Schutzes für das Eigentum geht, ist oft auch die Absicht vorhanden, die Wohnung oder das Haus nachträglich mit einem Wandtresor auszurüsten. Das klassische Leitbild in den Vorstellungen vieler Interessenten ist dabei der aus den Medien und Kino bekannte Wandtresor, der verborgen in der Wand eingelassen und zusätzlich hinter einem Bild oder Kunstgegenstand getarnt ist und somit den vermeintlich perfekten Schutz für die wertvolle Habe bietet. Aber gerade der nachträgliche Einbau ist technisch bei bestehenden Gebäuden gar nicht bis selten möglich. Oder aber der nachträgliche Einbau geht nur unter starken Kompromissen und mit Einschränkungen.

Was die meisten Interessenten auch nicht wissen: Wandtresore erfüllen meist nicht die höchsten Sicherheitsanforderungen. Es gibt zum Beispiel hinsichtlich der Anforderungen der Versionen klare Anforderungen an die Sicherheitsbestimmungen, denen Wandtresore in der Regel nicht genügen können. Meist können Wandtresore nur bis zur Sicherheitsstufe I klassifiziert werden. Für den normalen Schutzbedarf eines Nutzers ist das aber in der Regel ausreichend. Wenn jemand höherwertige Sachwerte in einem Tresor zu schützen hat bzw. auch hohe Versicherungssummen oder gewerbliche Schutzzwecke hat, wird dafür eher ein größerer Tresor in den Boden fest verankert werden müssen.

Eine andere Sache ist auch die Verwendung von Feuerschutztresoren oder Tresoren zum Schutz von Datenträgern vor Feuer und Löschwasser. Hier gibt es auch spezielle Tresore mit entsprechenden Schutzklassen, die sich meist auch nicht zum nachträglichen Einbau als Wandtresor eignen. Es bleibt aber dabei, dass Wandtresore besonders für Privathaushalte sehr beliebt sind.

 

Wandtresor einbauen so gehts2

Voraussetzungen für den Einbau in die Wand

Für den nachträglichen Einbau eines Wandtresors sind bestimmte bauliche Voraussetzungen erforderlich, die meist so nicht gegeben sind. Eine Standaufwand weist zum Beispiel meist eine Dicke von bis zu 24 cm auf. Allerdings fordert ein leistungsstarker Wandtresor mindestens eine Tiefe von 100 cm, weil bis zu diesen Maßen Stahlbeton eingesetzt werden muss. Wenn der ganze Einbau jetzt auch noch bündig mit der Wand abschließen soll, ist kaum noch ausreichend Platz für den Innenraum des Tresors. Das hat zur Folge, dass Tresore für den nachträglichen Wandeinbau meist nur sehr kleine Tresore sein können. Folglich können dann auch nur wenige Wertgegenstände hier Aufnahme finden.

Eine Möglichkeit würde vermutlich für extra Waffentresore bestehen, die auch sicher in die Wand eingebaut werden können und dann nicht sehr viel Platz für den Tresorinnenraum benötigen, wenn zum Beispiel nur eine Kurzwaffe Aufnahme finden soll. Auf jeden Fall ist für den Fall, dass einmal der Schlüssel zum Wandtresor verloren geht oder die Kombination vergessen wurde, die Tresoröffnung auch bei einem nachträglich eingebauten Wandtresor sehr herausfordernd und kann in der Regel nur durch ein Spezialunternehmen erfolgen.

 

Wandstärke etc. berücksichtigen!

Ein weiteres Problem ist, dass nicht jede Wand von der Bausubstanz in der Lage ist, einen vollwertigen Wandtresor für den nachträglichen Einbau aufzunehmen. Ein leistungsstarker Wandtresor hat selbst bei geringen Maßen und nur einem kleinen Tresorinnenraum ein sehr hohes Eigengewicht, wenn man sich nicht für einen nutzlosen Spielzeugtresor entscheiden will. Das bedeutet, dass die Wand nicht nur Einschränkungen hinsichtlich der Maße und der Dicke hat, sondern auch noch die notwendige Tragfähigkeit aufweisen müsste, was meist nicht geboten ist. Für viele Interessenten wäre somit ein aufstellbarer Tresor die bessere und sichere Alternative. Da ist aber das subjektive Sicherheitsgefühl oft nicht so stark, da oft die Vorstellung besteht, dass der lose aufgestellte Tresor im Raum im Einbruchsfall einfach von den Einbrechern davongetragen werden kann, weil er nicht verankert ist. Und auch die Tresoröffnung wäre leichter möglich, wenn man einmal Schlüssel oder Code verliert.

Man kann einen Aufstelltresor natürlich auch nicht einfach so in einem Fußboden mit Holzlaminat fest verankern. Eine andere Option wäre, den Wandtresor in eine tragende Außenwand einzubauen. Allerdings kommt diese Lösung allenfalls bei Häusern infrage. Aber auch hier stellt sich das Problem, dass nicht sicher ist, ob die Außenwand von der Statik her den Tresor mit seinem schweren Eigengewicht überhaupt sicher tragen kann. Wenn aufgrund der geringen Maße dann sowieso kaum Tresorinnenraum zur sicheren Aufbewahrung von Wertsachen zur Verfügung steht, ist die Frage, ob sich der nachträgliche Einbau eines Tresors in die Wand überhaupt lohnt.

 

Alternativen zum Wandtresor

Eine mögliche Alternative zum massiven Wandtresor ist aufgrund der ausschließenden statischen Probleme bei der Verankerung in der Wand, dass man ein anderes Tresormodell verwendet. Wenn ein doppelwandiger Tresor eingesetzt wird, ist der ergänzende Stahlbetonmantel, der sehr viel Platz in der Wand fordert und auch die Tragfähigkeit der Wand erheblich belastet, unter Umständen unnötig. Das bedeutet auch, dass ein Tresor mit größerem Tresorinnenraum möglich wäre. Wenn gewisse Kompromisse bei der Sicherheitsstufe für die meisten Interessenten akzeptabel sind, könnte auch ein nicht ganz so schwerer Wandtresor in die Wand eingebaut werden.

Eine weitere Alternative ist auch immer noch der Möbeltresor, der sich besonders gut auch in großen Schränken hinter Kleidungsstücken verstecken lässt. Natürlich bietet dieser Möbeltresor nicht die hochwirksame Schutzfunktion und Sicherheit wie ein großer oder massiver fest eingebauter Wandtresor mit einem Stahlbetonmantel. Allerdings ist auch die Frage, was in privaten Haushalten eigentlich vor Einbruch geschützt werden soll. Hier zeigt sich, dass oft gar nicht die höchste Schutzklasse erforderlich ist.

Eine zusätzliche Alternative bleibt der Standtresor. Dieser steht frei und kann auch in der Wohnung durch Kleidung oder Möbel getarnt und versteckt werden. Außerdem gibt es hier auch Exemplare und Ausführungen, die so schwer sind, dass Sie auch nicht so leicht von Einbrechern weggetragen werden können. Zugleich bieten diese Standtresore oft auch eine hohe Schutzklasse und haben zusätzliche Eigenschaften als Feuerschutztresor und Schutz vor Löschwasser, was gerade für den Schutz wichtiger Papiere und Datenträger im eigenen Haus wichtig ist.

Für manche Interessenten könnte schließlich auch ein Tresor und ein Bankschließfach noch die bessere Alternative zu einem zu kleinen und unzureichend eingebauten und gesicherten Wandtresor sein. Allerdings hat man dann nicht jederzeit Zugriff auf seine Wertsachen, sollte das ein wichtiger Aspekt sein. In jedem Fall müssen sich Interessenten für den nachträglichen Einbau eines Wandtresors darüber im Klaren sein, dass es erhebliche technische und bauliche Probleme gibt, die die Umsetzung des Wunsches nach einem klassischen Wandtresor nachträglich im eigenen Zuhause mindestens erschweren, wenn nicht baulich unmöglich machen. Und zumindest muss man zu Kompromissen bei der Sicherheitsklasse bereit sein.


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